Meine besten naturheilkundlichen Tipps für eine stabile Abwehr in der Erkältungszeit
Grippe Saison
Wenn die Tage kürzer werden, die Luft kälter wird und sich jeder zweite Mensch in der Bahn die Seele aus dem Leib hustet, ist klar:
Willkommen in der Erkältungszeit.
Und ja – du kannst so viel mehr tun als „Vitamin C und warm anziehen“.
Dein Körper ist ein kleines Wunderwerk der Selbstregulation, aber er braucht deine Unterstützung. Nicht erst, wenn es dich erwischt, sondern bereits vorher.
In diesem Blogartikel gebe ich dir einen umfassenden Überblick rund um:
Was du präventiv tun kannst
Warum dein Darm die geheime Schaltzentrale deines Immunsystems ist
Welche Naturheilmittel bei Erkältungen wirklich helfen
Was du tun kannst, wenn der Schnupfen schon läuft
Was bei Husten sinnvoll ist – und was du lieber lässt
Meine persönlichen Lieblingsmittel: Ferrum phosphoricum D6, Angina Gastreu, Cistustee & Granatapfelsaft
Lehn dich zurück, schnapp dir einen Tee – es wird ausführlich, klar und alltagstauglich.
1. Prävention: Wie du dein Immunsystem jetzt wirklich stärkst
Viele denken bei Prävention an Vitamine und „zieh eine Mütze an“.
Beides richtig – aber eben nur die Spitze des Eisbergs.
1.1 Immunsystem stärken heißt Nervensystem beruhigen
Eines der größten Missverständnisse:
Viele Frauen glauben, ihr Immunsystem sei „schwach“, dabei ist es oft überlastet.
Warum?
Der Körper unterscheidet nicht zwischen:
Jobstress
innerem Druck
emotionaler Belastung
oder tatsächlich gefährlichen Viren
Wenn du ständig im Sympathikus-Modus (Alarm, Druck, To-do-Modus) festhängst, bleibt kaum Energie, um Immunzellen aufzubauen.
Mein Tipp:
Mindestens 1–2 kleine Pausen täglich.
Kurz rausgehen. Atmen. Gesicht in die frische Luft halten.
Das klingt simpel – wirkt aber erstaunlich stark.
1.2 Ernährung: Die Basis für starke Abwehrkräfte
Dein Immunsystem liebt:
frisches Gemüse
basenüberschüssige Mahlzeiten
warme, frisch zubereitete Speisen
ausreichend Eiweiß aus pflanzlichen Quellen
viel Flüssigkeit
Was es weniger liebt:
Zucker
Weizenprodukte
Alkohol
Industriefette
Dauerstress
Überladenes Essen am Abend
zu viel tierisches Eiweiß
Ich sage meinen Patientinnen immer:
„Darm gut, Gesundheit gut.“
Deshalb:
Regelmäßig frisch zubereitetes essen (Suppen! Eintöpfe! Gemüsepfannen! Salate!).
Und ja – mehr Gemüse als du gerade glaubst, zu brauchen.
1.3 Schlaf – der unterschätzte Immunbooster
Während du schläfst, baut der Körper:
Immunzellen
Gedächtniszellen
Anti-Stress-Hormone
Reparaturprozesse
Wenn du zu wenig schläfst, wachst du nicht nur müde auf – du bist auch empfänglicher für Infekte.
Ritual-Vorschlag:
Abends eine Tasse Cistustee (dazu später mehr).
Handy weg.
10 Minuten Füße warmhalten oder ein Basenfußbad machen.
Wechseldusche der Beine.
Zack – Immunsystem happy.
1.4 Wärme halten
Dein Körper liebt Wärme. Der Grund ist simpel:
Kälte verengt Blutgefäße, auch in den Schleimhäuten.
Weniger Durchblutung = weniger Abwehrkraft.
Also:
warme Füße
Nierengegend warmhalten
Schal, wenn es windig ist
und bitte keine Eisgetränke im November (ja, ich weiß, manchmal vergisst man sich)
2. Der Darm – die geheime Schaltzentrale deines Immunsystems
Jetzt wird’s spannend.
2.1 Im Darm sitzen 70 - 80 % deines Immunsystems
Wenn du dir dein Immunsystem wie eine riesige Schutztruppe vorstellst, dann stehen die meisten davon im Darm und beobachten, was da so reinkommt.
Warum?
Weil:
hier täglich Krankheitserreger ankommen
hier entschieden wird: „Freund oder Feind?“
hier wichtige Immunbotenstoffe entstehen
hier 70–80 % deiner Abwehrzellen sitzen
Wenn dein Darm gestresst ist, ist dein Immunsystem es auch.
2.2 Typische Darm-Immun-Killer
zu viel Zucker
Weißmehl
Alkohol
Dauerstress
schlechte Verdauung, Verstopfung
chronische Blähungen
Antibiotika-Vorgeschichte
zu wenig Ballaststoffe
zu viel tierisches Eiweiß
Klingt bekannt?
Dann weißt du, warum du vielleicht öfter „anfällig“ bist.
2.3 Wie du deinen Darm immunfit machst
Hier kommt das, was wirklich wirkt:
1. Ballaststoffe erhöhen
frisches Gemüse, hat viele lösliche Ballaststoffe und Fasern
Hülsenfrüchte
Leinsamen
Haferflocken
Akazienfaser
Flohsamenschalen (Achtung, viel dazu trinken)
Wildkräuter
Darmbakterien brauchen Futter.
2. Fermentiertes integrieren
Sauerkraut
Kimchi
Joghurt, Kefir
Kombucha
Kleine Mengen reichen – sonst gibt’s ein Feuerwerk im Bauch, wenn du es nicht gewohnt bist.
3. Bitterstoffe
Sie aktivieren Verdauungssäfte & die Leber.
Beispiele: Rucola, Chicorée, Wermut, Artischocke, Wildkräuter oder eine Bitterstoff-Kräutermischung
4. Stress senken
Der Darm liebt Ruhe.
Punkt.
Eine Möserschale mit Wurzeln.
3. Naturheilmittel: Was wirklich hilft
Jetzt wird’s praktisch.
Hier kommen meine naturheilkundlichen Klassiker – bewährt, wirksam und gut verträglich.
Bitte denke daran, das meine Tipps keinen Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker:in ersetzen. Bitte entscheide Selbstverantwortlich, wann du medizinische Hilfe brauchst.
3.1 Ferrum phosphoricum D6 – das Schüßler-Salz für die allerersten Anzeichen
Wenn ich Frauen EIN einziges Mittel für die Erkältungszeit empfehlen müsste –
es wäre Ferrum phosphoricum D6.
Warum?
Weil es ein Akutmittel ist für die Phase, die viele verschlafen:
Dieses „Da bahnt sich was an“-Gefühl.
Ferrum Phos hilft…
bei Halskratzen
leichtem Frösteln
beginnendem Schnupfen
ersten Gliederschmerzen
nach Kälte
nach Zugluft
wenn du dich „erwischt“ fühlst
Dosierung (allgemeine Empfehlung):
Mehrmals täglich 2–3 Tabletten im Mund zergehen lassen.
(Meine Patientinnen wissen: Es gehört zur Selbstmedikation. Bei Unsicherheit – bitte Fachkundige Auskunft holen.)
3.2 Cistustee – Immunsystem in der Teetasse
Cistus incanus ist mein persönlicher „Geheimtipp“ – auch wenn er nicht mehr ganz geheim ist.
Warum Cistus so besonders ist:
sehr hohe Polyphenole, das heißt Antioxydative Wirkung
wirkt antiviral
stärkt die Schleimhäute
schützt vor Infekten
ideal zur täglichen Prävention
er stärkt das Immunsystem
wirkt entzündungshemmend und antibakteriell
Trink ihn:
wenn du mit vielen Menschen zu tun hast
wenn du viel pendelst
nach Kontakt mit erkälteten Menschen
in stressigen Zeiten
bei ersten Beschwerden
Pro-Tipp:
Cistustee ist nicht nur Prävention – er verkürzt bei vielen auch Infektverläufe.
3.3 Granatapfel – das Antioxidantien-Kraftpaket
Der Granatapfel ist für mich das schönste Beispiel dafür, dass Gesundheit auch lecker sein darf.
Was macht ihn so besonders?
extrem hohe antioxidative Wirkung!
schützt Zellen vor oxydativen Stress, gerade wenn du viel Stress hast
gleicht Hormone aus
wirkt entzündungshemmend
stärkt die Abwehr
ist reich an Mineralien und Vitaminen
Ob als frische Kerne im Müsli, Saft im Herbst oder im Salat –
der Granatapfel ist wie ein kleiner Wellness-Moment für deine Zellen.
3.4 Vitamin D – das Sonnenvitamin
In der dunklen Jahreszeit sinkt der Vitamin-D-Spiegel rapide.
Zu wenig Vitamin D = erhöhtes Infektrisiko.
Lass den Wert am besten einmal im Jahr bestimmen und substituiere Vit. D3 & K2 für einen satten Vit.D Spiegel.
3.5 Zink – das Reparatur- & Schleimhautmineral
Zink verkürzt Infektdauer deutlich.
Es unterstützt Schleimhäute und Immunzellen. Auch hier kannst du eine Kontrolle im Blut vornehmen lassen, ob der Spiegel ausreichend hoch ist. Das ist wichtig wenn du viele Infekte hast. 2-3 Infekte im Jahr sind schon ok, das kurbelt das Immunsystem an. (bei Erwachsenen)
3.6 Propolis & Manuka – Naturantibiotika
diese besonderen Bienenprodukte wirken:
antiviral
antibakteriell
wundheilend
entzündungshemmend
Bei Halskratzen ein absoluter Klassiker. In den Citustee geben zusammen mit Zitrone. Lecker und hochwirksam.
4. Was tun, wenn der Schnupfen schon läuft?
Du kennst das:
Erst juckt die Nase … dann läuft sie … dann bist du genervt.
Gute Nachricht:
Du kannst mehr tun als Taschentücher stapeln.
4.1 Wärme, Wärme, Wärme
warmes Fußbad mit Senfmehl (gibt es in der Apotheke)
Kirschkernkissen
Schal
warm trinken
Basenbad
Warum?
Schleimhäute sind besser durchblutet und arbeiten effektiver.
4.2 Nasenspülungen
Ich weiß – klingt nicht sexy.
Aber wirkt. Die Nasenspülflaschen bekommst du in der Apotheke oder im Internet.
Es:
befeuchtet die Schleimhäute
spült Viren raus
reduziert Entzündungen
lindert Druck
Vorsicht:
Nicht übertreiben.
1–2× täglich reicht völlig.
4.3 Inhalationen
Ein Klassiker, weil es wirkt. Einfach eine Schüssel mit heißem Wasser, Kräuter hineingeben, deinen Kopf darüberhalten und ein Handtuch über dich legen. Dann kann der Dampf gut wirken.
Mit:
Salzwasser
Kamille
Thymian
Cistus
5–10 Minuten.
Deine Schleimhäute danken es dir.
4.4 Ferrum Phos weiternehmen
Das Schüsslersalz Nr. 3 . Am Anfang der Erkältung alle Stunde 2-3 Lutschen, bis die Beschwerden abklingen. Die Potenz kann D6 oder D12 sein.
4.5 Viel trinken
Warmes Wasser, hiervon reichlich.
Ingwertee mit Zitrone und Manukahonig, 1-2 Tassen am Tag.
Cistustee.
Holundersaft.
Thymiantee.
5. Was tun bei Husten?
Husten kann nerven – aber er ist ein sinnvoller Schutzmechanismus.
Du kannst ihn sanft begleiten.
5.1 Reizhusten? Das hilft
viel warm trinken
Brust mit Öl einreiben z.b. Sternanisöl, Eukalyptusöl, Pfefferminzöl
feuchte Luft im Schlafzimmer, z.B. mit einem Diffuser
Thymian- oder Spitzwegerichsirup
Propolis
Wärme auf dem Brustkorb, z.B. mit einem gekochten Kartoffelwickel. Zwei bis drei gekochte Kartoffeln mit Schale in ein Baumwolltuch legen, mit der Gabel zerdrücken und einschlagen. Dann auf die Brust legen. (Bitte die Temperatur prüfen, das es nicht zu heiß ist.
5.2 Verschleimter Husten? Das hilft
Thymiansaft oder Tee
Efeu
Sternanis, auch als Salbe zum Auftragen auf den Brustbereich.
Fencheltee
Buntnessel kann die Bronchien erweitern und das Abhusten erleichern
Chaga Vitalpilz kann bei Starker Verschleimung sehr hilfreich sein
Inhalationen mit den oben beschrieben Mitteln
Brustwickel
Mein Lieblingsklassiker:
Warme Kartoffelwickel auf die Brust.
(So simpel, so gut. Siehe oben)
5.3 Was du vermeiden solltest
Milchprodukte bei starkem Schleim, da Milchprodukte Schleimbildend wirken.
trockene Heizungsluft, da hilft lüften und für die Nase Baobaböl 1-2 Tropfen pro Nasenloch. Gut einmassieren. Befeuchtet die Nasenschleimhaut.
kalte Getränke
ständiges Räuspern (reizt zusätzlich und die Stimmbänder mögen das garnicht).
6. Mein persönlicher Erkältungs-Notfallplan
Wenn ich merke, dass etwas kommt, mache ich:
Ferrum phosphoricum D6 sofort starten
Cistustee trinken mindesten 3 Tassen am Tag
bei anfänglichen Halsschmerzen, Angina Gastreu stündlich 5 Tropfen
Abendessen warm & leicht, z.B. Gemüsepfanne)
Füße wärmen, Senfmehlfußbad)
früh ins Bett und ganz viel Schlafen)
Handy weg (ja, auch ich muss mich erinnern)
Granatapfel in den nächsten Tagen einbauen oder einfach in einer Orangen Saftpresse ausdrücken und den Saft trinken.
Stress reduzieren – das ist fast wichtiger als alles andere, nichts schwächt den Darm und damit das ganze Immunsystem, wie Dauerstress.
Oft reicht das schon, damit der Infekt gar nicht erst richtig loslegt.
7. Fazit: Dein Körper braucht deine Fürsorge – besonders jetzt
Die Erkältungszeit ist kein Gegner, sondern ein guter Moment, deinen Körper bewusster wahrzunehmen.
Du kannst unglaublich viel tun, um:
dein Immunsystem zu stärken um Infekte abzumildern und schneller zu genesen
dich sicherer und stabiler zu fühlen
Naturheilkunde arbeitet immer MIT deinem Körper – nicht gegen ihn.
Und genau das brauchen wir Frauen in den Wechseljahren, in einer Zeit wo die Immunabwehr durch die Hormonabsenkung natürlicherweise nachlässt: Unterstützung, die sanft, nachhaltig und gut verträglich ist.